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Was machen Sie, Frau Professor?

Frau Professor Eigenstetter beschäftigt sich mit Arbeitswissenschaft.

Krefeld (RP), 19.10.2010 Der Arbeitsalltag kann belastend sein. Angefangen von körperlichen Beschwerden bis hin zum Leistungsdruck. Solche Aspekte sind für Professor Monika Eigenstetter nicht fremd, denn sie beschäftigt sich im Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen und Gesundheitswesen mit Arbeitswissenschaften.

Zudem befasst sie sich mit der sozialen Verantwortung von Unternehmen. Das heißt, sie beschäftigt sich mit der Realisierung einer humanen und effizienten Arbeitsgestaltung. Sie betont, dass sich diese beiden Aspekte nicht ausschließen. Ihren Schwerpunkt definiert sie selbst so: "Im technischen und auf Leistung getrimmten Umfeld dennoch das Wohlergehen der Menschen im Auge behalten." Denn ein Unternehmen, egal ob groß oder klein, braucht zufriedene Mitarbeiter, die gerne zur Arbeit gehen.

Erfahrungen aus dem Berufsalltag

Eigenstetter hat ihr Wissen und ihre Erfahrungen zu diesem Thema nicht nur während eines Psychologie-Studiums gesammelt, sondern auch als Krankenpflegerin. Aus diesem Berufsalltag weiß sie selbst genau, wie hart die Arbeitsbedingungen sein können. Gerade deshalb liegt es ihr am Herzen, Studierende fit zu machen.

Sie gibt Vorlesungen, Seminare und unterstützt Forschungsprojekte. Letztere finden selten im Labor statt, meist handelt es sich um Ideen, die direkt aus den Unternehmen kommen. "Auf Grundlage der Dinge, die die Studierenden ermitteln, werden die Änderungen schnell im Unternehmen eingebracht. So haben alle ein gemeinsames Ziel", sagt die 42-jährige Psychologin, die es schon lange spannend fand, Gesundheit und Arbeitswelt miteinander zu verbinden. Dabei werden beispielsweise Mitarbeiter befragt, Fragebögen verteilt oder Trainings eingeführt.

"Gesundheit ist bei der Arbeit enorm wichtig. Doch durch Dinge wie Mobbing oder Leistungsverdichtung, wird das immer schwieriger", erklärt Eigenstetter die Problematik. Für konstruktive Veränderungen, arbeitet die Professorin neben der Lehrtätigkeit an einem Forschungsprojekt, das die Soziale Verantwortung der Unternehmen in den Vordergrund stellt.

Die Wahrung von Arbeits- und Menschenrechten, der Umweltschutz sowie der Verzicht auf Korruption sind dabei wichtige Stichworte. "Gerade bei einer langen Warenkette fehlt der Überblick. Großunternehmen kommunizieren ihr Engagement gut nach außen. Viele Kleinunternehmen hingegen nehmen diese Themen zwar sehr erst, können es aber nicht nach außen kommunizieren", sagt Eigenstetter. Sie möchte mittels ihrer Forschungen eine Möglichkeit entwickeln, dass sich der verantwortungsvolle Umgang der tätigen Unternehmen rechnet und ihnen eine Mehrwert bringt. Das würde, ihrer Meinung nach, auch weitere Firmen dazu ermutigen, sich in diesem Bereich stark zu machen.
von Carmen Porschen, 19.10.2010